Im Rahmen der Leseförderung kamen die Kinder der 1. bis 4. Klasse dieses Jahr in den Genuss einer speziellen Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Eingeladen wurde Doris Lecher, eine Schweizer Autorin und Illustratorin, welche 1997 den Schweizer Bilderbuchpreis mit dem Werk «Ich will Wurst» gewann. Einen Vormittag lang durften die Kinder mit ihr einen Workshop erleben, welcher nochmals einen anderen Zugang zu der Lust am Schreiben, Lesen oder bildnerischen Gestalten bieten soll. Ziel der Veranstaltung war es, den Schülerinnen und Schülern Mut zu machen, eigene Fantasien zu Papier zu bringen, sich aktiv zu betätigen und Worte für ihre Gefühle und Gedanken zu finden.

So erhielten die beiden Klassen im Voraus ein Schreiben der Autorin mit dem Auftrag, zwei Hauptpersonen für die spätere eigentliche Aufgabe des Workshops, ein Bilderbuch zu kreieren, zu entwerfen. Zur Überraschung und grosser Freude der Auftraggeberin handelte es sich bei diesen Figuren an der Schule Grossdietwil nicht um Menschen, sondern um einen Hund beziehungsweise Köter und einen Elefanten. Zottel und Fritz mussten sich jedoch zuerst noch etwas in Geduld üben, bevor sie ins grosse Scheinwerferlicht treten konnten.

Doris Lecher stellt ihre Arbeit vor

Der Vormittag startete im Säulensaal, in welchem sich alle Kinder gespannt hinsetzten und von Doris Lecher begrüsst wurden. Diese wollte von ihnen zuerst wissen, wieso sie sich für diese Hauptfiguren entschieden haben und welche Charakterzüge dazu ausgewählt wurden. So kamen die Kinder fast nicht mehr aus dem Erzählen heraus und fühlten sich innert kurzer Zeit als Mitgestaltende dieses Vormittags. Als Anregung stellte Doris Lecher danach eines ihrer Werke vor. Dominik Dachs kämpfte dabei an der Seite von Tiki, dem Igel, gegen die Katzenpiraten. Unterstützt mit Bildern und Musik wurden die Kinder in die Welt der Geschichten und Fantasien eingeladen und erhielten zudem einen kleinen Einblick in die Künste der Gestaltung für passendes Bildmaterial zu den Geschichten.

Und nun zurück zum Vierbeiner mit dem Schussloch im Ohr und der Eigenschaft, gefühlspassend Farben anzunehmen sowie dem fliegenden Elefanten mit dem überlangen Rüssel und seinem Lieblingsutensil in Form einer Lupe. Für die Schülerinnen und Schüler stand nun die Herkulesaufgabe bevor: 24 Kinder sollten sich gemeinsam auf eine Handlung einigen können. Es galt nun, die Fantasien und Ideen zu bündeln und Kompromisse zu schliessen, so dass zusammen zwölf Geschichtenabschnitte gemacht werden konnten. In Zweiergruppen durften sich die Kinder einem Handlungsteil annehmen, diesen ausschmücken und niederschreiben sowie passende Zeichnung dazu entwerfen. Schon bald merkten die jungen Autorinnen und Autoren, dass ein solches Bilderbuch nicht innert einer Stunde entstehen konnte und die wenigen Sätze immer wieder auf korrekte Übergänge und passende Inhalte überprüft werden mussten.

Deadline nach hinten verschoben

Schlussendlich brauchte es die Schulglocke, um das fleissige Schaffen der Kinder zu unterbrechen. Das Werk «Bilderbuch» war noch nicht vollbracht, doch alle Beteiligten um viele Eindrücke und Erfahrungen rund ums Geschichten entwerfen und schreiben reicher. Die Kundschaft muss sich noch etwas gedulden, steht besonders mit dem Gestalten der Bilder noch etwas Arbeit vor den Kindern. Diese durften zum Schluss mit einer Autogrammkarte von Doris Lecher im Gepäck auf einen intensiven, spannenden und kreativen Workshop zurückblicken.

Einige Impressionen aus dem Workshop: